Eine wunderschöne Tageszeit, liebe Mitfinken, liebe Innen. Einst, da dachte ich, ein Schmutzfink, „Internet,“, so dachte ich bei mir „sei mir zu Diensten! Verbreite meine Botschaft in der Welt, mache sie so besser und mich so reicher!“ und ich setzte mich nieder und schrieb folgendes. Zwei Dinge lernte ich dabei; erstens, dass das so dann doch nicht funktioniert und zweitens, dass es mir ziemlichen Spaß macht. Macht also eine Zeitreise dorthin, wo ein schmutziger Jungfink noch idealistisch, stürmisch und drängend war:
Im Norden Dortmunds wächst Zeug. Zeug voller banaler Schwachsinnigkeiten im Deckmantel des Entrückten. Ist das gut? Eine Frage, ebenso ungewiss, wie die aus voller Kehle geschwiegene Antwort. Wortlos ist das nicht zu nennen, ist es doch voll von jenen abstrakten Lautgebilden, denen wir alle uns unterwerfen. Weswegen dann Anarchie in der Welt des stumm gebrüllten? Weil es Dinge gibt, abseits des Alten und deutlich jünger als das Junge - die moderne Moderne.
Da ist ein Dadaist und hinter ihm die Armeen des Ungesagten auf der einen und vor ihm jene des umsonst gesagten auf der anderen Seite, unterworfen nur den schmutzigen Finken. Er versucht den Sinn zu formulieren. Doch - ist es sinnhaft in einer Welt, die verrückt spielt, festzuhalten am trügerischen Irrlicht der Vernunft?
Oder wäre es nicht viel eher von Sinnen den Sinn zu leugnen und sich in der simulierten Rationalität des weißblauen Schwarms der intellektuellen Windlichter zu etablieren, quasi als Briefschreiber im Facebookfell?
Die Antwort auf all diese Fragen ist zugleich die Frage für alle Antworten und das wiederum führt, wie der geneigte Leser, die geneigte Leserin, das geneigte unentschlossene, zweifelsfrei unlängst erkannt hat, ins postphilosophische perpetuum mobile.
So zeigt sich am Ende dieser messerscharfen Analyse, dass Worte - völlig gleich wie gewählt sie auch sein mögen - niemals in der Lage sind, den Sinn zu erfassen und/oder auch nur befriedigend wiederzugeben, sondern lediglich genügen, dem ob der Überraschung ungeschützten Geist seine wertvolle Zeit zu stehlen.
In diesem Sinne (dessen Existenz ich zaghaft zu leugnen beginne) bliebe dem schmutzigen Verfasser nun nur noch, sich für diesen dreisten Zeitraub zu entschuldigen; wenn, ja wenn du, liebes lesendes Subjekt, nicht ohnehin in diesem Moment deine Zeit in dieser digitalen Brot-und-Spiele Variation westlicher Geheimdienste verplempern würdest. So bleibt mir nur noch der wohlwollende Wunsch, dass du im Folgenden trotz der mangelhaften Interpunktion dieses geistreich entgeisterten Machwerks einen schönen Abend verbringen mögest.
In dem, zum Gefühl der Liebe notwendigen, Hormoncocktail, nicht Euer, sondern sein ganz eigener Schmutzfink.
Schmutz für die Welt!✊🏽
(2013/2019)