10. März 2020
10. März 2020
sam

Amazon ist keine Innenstadt!

Wollt ihr euch wirklich für etwas wie Bildung mitschuldig machen an der Umgehung des Mindestlohnes, wie es von DHL und Hermes betrieben wird? Klar, wenn ihr euch das supersüße Hippiekleidchen mit den supersüßen Blümchen bei Zalando bestellt, dann habt ihr auch schon Kinderarbeit und Ausbeutung finanziert, da macht es tatsächlich keinen Unterschied mehr. Aber bei Büchern? Schlussendlich ist doch gerade Bildung das letzte Bollwerk zwischen uns und der Barbarei einer Welt in der der Kapitalismus zunehmend ins Vakuum der Tyrannis vorprescht - wie falsch ist es da, ihm völlig grundlos Vorschub zu leisten?

Völlig grundlos?

Aber bei Amazon ist doch alles billiger? Nein!:

Gesetz über die Preisbindung für Bücher (Buchpreisbindungsgesetz)

§ 3 Preisbindung

„Wer gewerbs- oder geschäftsmäßig Bücher an Letztabnehmer in Deutschland verkauft, muss den nach § 5 festgesetzten Preis einhalten. Dies gilt nicht für den Verkauf gebrauchter Bücher“

www.gesetze-im-internet.de

Aber bei Amazon gibt es doch alles schneller? Nein! Dank der deutschen Eigenart des „Barsortimentes“. Barsortiment?

„Barsortimente bilden das Hintergrundlager des Bucheinzelhandels. Sie führen den größten Teil aller Titel der physischen deutschsprachigen Buchproduktion (von reinen PoD-Titeln einmal abgesehen), mit denen sie im Durchschnitt 90 bis 98 Prozent des Bedarfs einer Sortimentsbuchhandlung abdecken. Libri hat sein Lager 2016 von 500.000 auf 1 Mio. Titel ausgebaut. Auf diese Weise können die Buchhandlungen gebündelt, schnell (über Nacht) und kostengünstig alle Titel besorgen, die die Barsortimente auf Lager haben. Damit helfen die Barsortimente dem Buchhandel, seinen Besorgungsauftrag im Rahmen der Preisbindung zu erfüllen und entlasten die Verlage bzw. deren Auslieferungen von der Ausführung kostspieliger Kleinbestellungen (Bezugswegoptimierung).“

abc des Zwischenbuchhandels

Hinzu kommt, dass Amazon mehr und mehr versucht seine Prime-Mitgliedschaften zu erhöhen und damit den Versand zum nächsten Tag schrittweise einschränkt. Außerdem; was habt ihr davon, wenn ihr eh nicht zu Hause seid und dann wieder zu Öffnungszeiten in den Laden, der das Paket für euch angenommen hat, gehen müsst? Warum dann nicht gleich die nächste Buchhandlung aufsuchen, den lokalen Fachhandel unterstützen, Menschen, die Bücher lieben dafür bezahlen, dass sie ihren Beruf ausleben können und bei der Gelegenheit direkt noch einen kleinen Spaziergang durch den eigenen Kiez unternehmen? Wisst ihr wie viele Forschungen belegen, dass ein Feierabendspaziergang sowohl psychisch als auch physisch wahre Wunder für die Verfassung bewirkt? Nicht? Ich auch nicht. Aber es sind genug, damit ihr mir jetzt keine 100 Lungenärzte suchen müsst, die versichern, dass das nicht stimmt. Tut es nämlich doch.

Die Heuchelei darüber, irgendwelche Klimadebatten zu führen, um dann zu verlangen, dass einem jeder Scheiß mit dem Auto vor die Tür geliefert wird, der auch gebündelt hätte in den nächsten Laden gebracht werden können, müssen wir hier ja nicht weiter vertiefen.

In diesem Sinne: merkt euch Autor und Titel, geht bis 17.00 in die nächste Buchhandlung und bestellt euch das Buch für den nächsten Tag. Und wer weiß? Vielleicht findet ihr bei der Gelegenheit ja noch ein anderes Buch, was euch ebenso zusagt.

Aber du musst immer bis 17.00 arbeiten? Ich bin sicher, du wirst einen Tag in der Woche finden, wo du es mal schaffst und wenn du es ein-, zweimal gemacht hast, kannst du deine Bestellung auch telefonisch aufgeben. Echte Menschen kümmern sich nämlich um ihre Kunden - Algorithmen nicht.

Dankeschön.

Schmutz für die Welt✊🏽

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